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 Seiten 87-90 - Wilhelms Geschichte

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Tiraleon
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BeitragThema: Seiten 87-90 - Wilhelms Geschichte   Seiten 87-90 - Wilhelms Geschichte Icon_minitimeSo Sep 13, 2009 11:22 am

Wie schon bei dem anderen Text ist das hier meine Gute-Nacht-Arbeit. Ich schau morgen nochmal drüber.

Edit: So, die gröbsten Schnitzer hab ich beseitigt. Lest doch nochmal drüber. Smile

Zitat :
Der Raum füllte sich langsam mit Eintopf-Aroma, als er von seinem Platz am Tisch auf den breiten Rücken seines Vaters starrte. Der Tisch war nun zu groß, da seine Mutter und sein Bruder schon vor Jahren von ihnen gegangen waren. Er saß am Kopf, gegenüber dem Platze seines Vaters. Nach dem harten und erschöpfenden Tag auf ihrer averländer Farm lief Ben das Wasser im Munde zusammen und sein Magen knurrte bei dem Gedanken an den Kessel voller Porree, Kaninchenfleisch, Süßkartoffeln und Zwiebeln.
Wilhelms Grund und Boden war bescheiden, aber bei Taal und Rhya, er und seine Söhne hatten es geschafft jedes Jahr eine reiche Ernte einzufahren, seit er das Stück Land mit dem letzten Stück Kupfer gekauft hatte, das er und seine Frau zusammen gekratzt hatten. Söhne. Wilhelm hatte nun einen Sohn.

Müde reckte sich Ben, er war schon seit dem Morgengrauen auf den Beinen. Die Sonne hatte Verständnis mit ihm und schickte ihre
letzten Strahlen faul durch die alten, gewellten Fenster und spießte die Einrichtung auf einer Seite des Raums mit langen, rot-orangenen Speeren auf. Er schob seinen Stuhl zurück und ging zum Feuer. Sein Vater rührte methodisch im Eintopf, herum, herum
und herauf, gab etwas Salz und Pfeffer hinzu und schmeckte die Brühe mit einem großen, hölzernen Schöpflöffel ab.
Er beugte sich an seinem Vater vorbei und nahm ein Stück Zunder aus dem Feuer, ging damit dann zu den beiden Kerzen auf den
gegenüberliegenden Seiten des Hauses und schließlich auch zu der einzelnen Kerze auf dem Tisch und zündete sie alle an.
Schon bald vermischte sich das fahle, gelbe Kerzenlicht mit dem Orange und Rot, tanzte an ihrer Kante entlang.
Er setzte sich dann wieder und stützte sein Kinn in seine arbeitsmüden Hände.

Mit einem "Hmmmmppff!" hob sein Vater den Kessel vom Feuer und trug ihn hinüber zum Tisch, stellte ihn
zwischen die beiden Schüsseln. Dampf wallte über den Kesselrand, als der Eintopf hin und her schwappte.
Der Schöpflöffel tauchte ab und verblieb dort für einen Moment, bevor er in einer Dampffahne wieder zu Tage kam
und sein Vater den Inhalt in die zwei Schüsseln verteilte.
Ben atmete tief durch seine Nase ein und lächelte dann seinen Vater an, der mit einem Zwinkern antwortete und sich dann auf den
dicken, eichernen Stuhl setzte.

"Junge, du hast mich gestern etwas gefragt." Die Stimmung seines Vaters änderte sich, die Freude verschwand aus seinem Gesicht.

"Ja," Ben runzelte die Stirn "Es tut mir immer noch leid, Vater..."

"Ich hatte einen Moment zum Nachdenken, Junge. Ich bin nicht wütend. Ich hätte nicht wütend werden sollen." Wilhelm beugte
sich über den Tisch und starrte ins Nichts.

"Ja, Vater...?"
"Junge...Ben. Ich werde deine Frage nun beantworten." Er schaute auf zu seinem Sohn.

Ben sah seinem Vater in die Augen. Eines hellblau, wie seine eigenen, das andere jedoch milchig weiß, wie eine Perle
zwischen dem vernarbtem Gewebe in einem gealterten, einstmals ansehnlichen Gesicht.
Der Blick seines Vaters schien sich durch ihn zu bohren, auf etwas Fernes gerichtet. Dann wandte sich sein Blick doch der
angelaufenen Axt über der Feuerstelle zu. Die Axt sah so verblichen und matt aus, dass sie fast schon in die Wand überging.
Sie machten sie nie sauber. Berührten sie nie, das dumme Ding. Warum hatte er überhaupt gefragt?
Er hätte es ruhen lassen sollen, begraben in Staub und in der Vergangenheit seines Vaters.

"Es begann vor 20 Jahren. Ich war Wagenmeister unter dem Bürgermeister von Nuln selbst und sollte eine große Handelskarawane nach Cathay begleiten."

Bens Augen weiteten sich und der Gedanke an den Eintopf verschwand. Sein Vater war ein Farmer.
War immer ein Farmer gewesen. Er war der Sohn eines Farmers.

"Das war natürlich bevor ich deine Mutter getroffen habe. Schau, es gab Gerüchte das cathayische Alchemisten ein paar
wundersame Verbesserungen an Schwarzpulver vorgenommen hatten und der Bürgermeister war vom Kurfürsten selbst angewiesen
worden diese Gerüchte zu prüfen.

Nuln ist das Zentrum der Imperialen Artillerie-Akademie, weshalb es natürlich von großer Wichtigkeit für sie war. Das war es, was mir der Bürgermeister erzählte und keinen Moment später war auch schon ein großer Zug von 40 Wagen versammelt worden. Wir hatten eine Kompanie Hellebardiere und Schwertkämpfer mit uns, sowie einen Trupp Jäger mit
großen Hunden und eine Schwadron myrmidische Templer. Sogar tileanische Armbrustschützen und leichte Söldnerreiter waren mit
von der Partie, wobei ich ihre genaue Zahl nie heraus gefunden habe - sie haben sie meist für mehr Sold größer angegeben.

Wir würden durch den Schwarzfeuer-Pass ziehen. Es ist die einzige Route durch die Berge, und als solche auch eine tödliche.
Das ist dort wo Sigmar einst wandelte, Bursche, wo er Orks zu tausenden schlachtete. Wir hatten solche Ansprüche nicht und
hofften möglichst rasch und unbehelligt durch die Berge zur Silberstraße und weiter in die Wüsten zu kommen.
Und wir schafften es und waren erleichtert. Für eine Zeit."

---

"Wo sind Kurt und die Jungs?" Fritz schob seine Finger in seinen Schwertgurt und starrte aus schmalen, grünen Augen hinauf in die
zerklüfteten, schwarzen Felsen. Seine Feldwebel-Medallie pendelte an ihrer schweren Kette aus poliertem Silber.
„ Dieser Mann ist der wohl pingeligste Soldat den ich je getroffen habe. 'Fünfzehn Minuten zu früh ist pünktlich'. Es muss etwas
passiert sein."

"Feldwebel, diese Klippen sind gefährlich. Sie wurden vielleicht nur ein wenig aufgehalten."

"Das kauf ich dir nicht ab, Peter. Wenn es hier in der Wüste nach Ärger riecht dann ist es auch Ärger.
Mach dich da hoch auf den Berg und schau, was es zu sehen gibt."

Fritz schaute hinab auf die dahin rollende Karawane und die müden Soldaten, die sie flankierten.
Sie waren in einem Gewaltmarsch durch den Schwarzfeuer-Pass gezogen und ein Hinterhalt wäre nun...

Fritz rieb sich seine gereizte Nase pink als Peter den Hügel hinauf kletterte, ein vergeblicher Versuch den Schwefelgeruch
weg zu bekommen, der scheinbar überall in den schwarzen Landen war.

Peter machte eine kurze Pause und er konnte sehen wie die Brust des Soldaten sich angestrengt hob und senkte.
Er schaute kurz auf seine Hand und schmiegte sie für einen Moment an seine Brust, bevor er tief grunzte und seinen Weg hinauf fortsetzte.

Ein guter Bursche, Peter, auch wenn er etwas rund um den Bauch war. Nicht so kampferfahren wie Fritz, bei weitem nicht, aber ein harter Mann
der das Soldatenleben gewohnt war und keine Fragen stellte. 3 Meter. Fritz hoffte wirklich, dass Peter Kurt und seine Leute sehen würde, aber sein Magen zog sich
zusammen und seine Knöchel wurden weiß, als sich seine Faust um seinen Schwertgriff schloss. Verdammt.

Peter erreichte die Spitze und beugte sich vor, stützte sich auf seinen Knien ab, seinen Kopf von links nach rechts schwenkend.

"Fritz, ich ...Moment, ich seh’ etwas! Ich glaube das sind sie! Hurra! He da, Kurt!"

Er fing an hoch über seinem Kopf zu winken und war froh
nicht umsonst hinauf geklettert zu sein.
Nun lächelnd legte Fritz seine Hände an seine Ohren um besser zu hören und beobachtete Peter aufmerksam. Er blinzelte die lästige Luft
für einen Moment weg und hatte plötzlich das Bild seiner lächelnden Frau vor Augen, das ihn anblickende, sommersprossige Gesicht, schimmernde
Kupferlocken, die ihr über die Schultern fielen. Sie rannte über die offenen Felder vor Nuln, wo sie beide ein Häuschen bauen wollten
und sie war sehr glücklich. Es war komisch hier in dieser Wüste an sie zu denken.

Dann hörte er einen Schrei und Peter viel ihm entgegen, ein halbes Dutzend blutrote Pfeile in seiner Brust steckend. Knurrend kamen sie über die Kuppe,
schmächtige Gestalten in kohlschwarzen Roben und schäumenden, mit spitzen Zähnen gefüllten Mündern. Und sie hatten grüne Haut.

Hinterhalt! Fritz Geist schrie, aber keine Worte kamen über seine Lippen. 'Warum kann ich die Karawane nicht warnen?' Er sah hinab auf den
knorrigen Speer, der in seiner Brust steckte. Blut strömte um den verrosteten Kopf der Waffe aus. Oh. Er fiel schläfrig zu Boden und starb
unwissentlich auf seinen Knien auf der Ebene von Zhar.

Die Flut der Hobgoblins strömte den Berg hinab auf die Karawane zu. Rufe der Warnung und schreie purer Panik ertönten von einem Ende zum anderen,
wie ein Schauer, der das Rückrat eines Mannes hinauf wandert. Armbrustbolzen begannen in Richtung der Hobgoblins zu schießen und hier und da fiel ein Goblinkörper, nur um von den Fünfzig hinter sich zertrampelt zu werden. Mit krachen und toben prallten sie auf die Karawane und begannen sich einen Weg zwischen die Wagen zu schlagen. Für jeden Schlag eines Veteranen der Karawanen-Wache kamen fünf oder sechs wilde, hackende Klingen zurück
und Männer, welche unter dem Ansturm wankten wurden zu Stücken gehackt oder zu Boden geschlagen.

Die Männer formten sich endlich zu Einheiten und die Disziplin, die durch Jahre hartem Trainings unter imperialen Instruktoren eingehämmert wurde funktionierte,
ohne das ein wacher Gedanke verschwendet wurde. Sie wandten der Karawane ihren Rücken zu und hoben ihre Schilde wie ein Mann, hielten die Welle der Grünhäute auf.
Die Hobgoblins häuften sich an. Die Templer, von denen zuerst gedacht wurde, dass sie die Karawane im Stich gelassen hatten tauchten auf einmal in ihrer Flanke auf.
Ihre Kriegsrösser pflügten durch die grüne Flut und schickten Körper und Blut fliegend in die Luft, Lanzen spießten zuhauf Goblins auf und ihnen folgten rasch hackenden Äxte, Schwerter und schmetternden Streitkolben. Grünhäute begannen sich gegenseitig in Stücke zu hacken, nur um dem Angriff zu entkommen und die Menschen ließen einen Siegesschrei hören.

Shilouetten erschienen auf den Kuppen der umliegenden Hügel. Sie waren kurz ihre stachelbewährten Großhelme waren nur als Schatten im nebligen Zwielicht zu erkennen.
Kalte, kehlige Befehle kamen als Echo die Hänge der Berge hinab. Eine neue Angst wanderte durch die Ränge der Menschen und die Armbrüste zielten hoch auf die Schatten,
schickten ein paar kraftlose Salven über den Kamm, trafen fast gar nichts. Dann hörte man den eindeutigen Klang von hunderten, knochenzermalmenden Stahlstiefeln, welcher
das Tal mit perfekten Gleichschritt füllte, als die schattenhaften Figuren auf die Karawane zu kamen. Dann hielten sie an.

Für einen Moment schien alles still zu sein und die Luft veränderte sich, als ob jeder Mann und jeder Goblin gleichzeitig seinen letzten Atemzug einsaugt.
Der ganze Hügel explodierte in Feuer und Rauch, eine massive Donnerbüchsen-Salve verzehrte den Nahkampf mit eisernen Zähnen.
Große Felsen wurden in feurigen und roten Blumen hinab geschleudert und warfen Mensch und Goblin in die Luft.
Die Erde bebte und erzitterte vom Aufprall von Waffen, welche unsichtbar hinter dem Hügelkamm verblieben und die die Überlebenden auf ihre Gesichter oder Rücken warfen.
Die Chaos-Zwerge trotten vorwärts und die Geräusche ihrer Schritte waren energischer. Aus ihrer Mitte sprangen schwarze Ranken dunkler Magie, rissen den Grund in Stücke,
welcher ganze Wagen verschluckte und sie in glühender Lava versinken lies.

Nicht viel war von der Karawane übrig, als die Chaos-Zwerge den Weg erreichten. Peitschen knallten auf den Rücken der Kriechenden, Verwundeten und sogar der Toten,
erzeugten blutige Striemen und Schreie. Hobgoblins wurden mit stacheligen Zangen und Knüppeln zusammen getrieben und die, die zu langsam waren wurden von ihren
eigenen Hauptleuten in zwei Stücke gespalten und von ihren Artgenossen gefleddert.

---

"Ich habe es gesehen, Junge. Ich habe es gesehen und erinnere mich an einen Blitz und Schwärze. Ich wachte halb unter Asche und Steinen begraben wieder auf und die Erde klebte wegen dem ganzen Blut an mir".

Ben schluckte und erinnerte sich daran zu atmen.

"Die Überlebenden, die gehen konnten wurden verschont. Fesseln wurden ihnen um ihre Fußgelenke, Nacken und Handgelenke gelegt und sie wurden an lange Ketten gebunden.
Ich konnte Blut an ihren Fesseln hinab laufen sehen. Hobgoblins traten sie zu Boden und sie fielen übereinander. Am Boden zu bleiben hieß zu sterben und zu sterben hieß den Mann neben einem dazu zu verdammen, einen zu tragen.

Sie hatten den Bürgermeister gefangen genommen. Ich sah, wie sie ihn an die anderen fesselten. Er versuchte die Männer zu beruhigen und erzählte ihnen, dass der Kurfürst eine Armee schicken würde, um sie zu befreien. Sie schnitten ihm seine Zunge heraus.

Dann gingen sie einfach weiter mit den Sklaven im Schlepptau. Sie ließen die Wracks wo sie waren und die Aasvögel kamen. Sigmar, rette mich, eines der Schlachtrösser
kam zurück zu seinem getöteten Herrn, Junge. Es war meine Rettung und es trug mich den ganzen Weg zurück durch den Schwarzfeuer-Pass nach Nuln selbst.

Ich erinnere mich an alles, als wäre es letzte Woche passiert, Ben. All diese Jahre erinnere ich mich immer noch. Und du. Ich..."

Ben stand auf und fühlte sich etwas benommen. Er ging hinüber zu seinem Vater und nahm ihn in den Arm, hielt ihn für ein paar Minuten.

"Aber keine Gesichter, Sohn, da waren keine Gesichter. Nicht eins. Sie trugen dämonische Masken aus schwarzem Stahl. Dort war nur Schmerz,
Rauch, Metall und Bärte. Nur Metall und Bärte..."

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